The Doors
Equipment & Prints
Petris & Roggenbrut
Holzbrut / Strohbrut
Agaricus Bisporus
Ganoderma Lucidum
Hericium Erinaceus
Lentinula Edodes
Pleurotis Ostreatus
Phyto- Inhalation
  
 


Natürlich brauch ich nicht mehr genau auf die Brutherstellung eingehen, einige Ergänzungen will ich dennoch anbringen. Ich halte es für ÄUSSERST wichtig, dass die Brut lieber zu feucht als zu trocken ist. Mit zu trockenem Getreide hat man viele Probleme bei der Weiterzucht. Zunächst wächst das Mycel gar nicht erst so recht, dann ist es viel anfälliger gegen Fremdkeime und wächst schlecht in weitere Substrate oder die Abdeckerde hinein. Daher lieber mit zu feuchter Brut länger warten, falls sich Klumpen bilden, die erst vollständig vom Mycel eingenommen werden müssen. (ähnlich der Zucht auf Reissubstrat). Ich nutzte nunmehr noch Roggen als Brutgetreide. Oft ist aber ein Beutel nicht wie der Andere und es gehen die ersten Versuche mit extrem trockenem Roggen anfangs schlecht aus.

Besonders wichtig ist auch, so mache ich es, die Brut nach Inokulation ausserhalb der Inokubox heftigst, richtig gründlich (mit feste geschlossenem Deckel) zu schütteln. So dauert das erste Wachstum zwar 1-2 Tage länger, dafür entfällt zu 90% jedes weitere Schütteln. Ausserdem sollte man die Brutkiste mit 1,5-2%iger H2O2 Lösung aussprühen nachdem man die frisch inokulierte Brut eingebracht hat. Das hält Sporen draussen und gibt der Luft die Feuchte für 2-3 Tage mit. Ohne die Gläser anzufassen sollte man dieses Sprühen alle 2-3 Tage (je nach Bruttemperatur) wiederholen. Ich fummel erst am 6-7. Tag an den Gläsern rum, es sei denn (selbst bei meiner arg schimmeligen Bude recht selten) Kontaminationen sind vorher sichtbar. Das Wichtigste ist und bleibt das saubere und sorgfältige Arbeiten in der Inokulationskiste. Ich brauche keinen teuren Flowhood, die gezeigte Styro-Inokulabox tuts voll und ganz. Auch teures Desinfektionsmittel ist weitesgehend überflüssig, normaler (gut riechender AHK) Spiritus reicht gut versprüht aus. Die gezeigte Sagrotan- Sprühdose nutze ich nur zur Vordesinfektion in die Inokulakiste bevor ich die heisse Brut/Petris einbringe.

Holzagar bzw. Pferdedungagar (bei Champignon Sporenschalen- Weiterzucht) ist einfach der übliche MalzExtract Agar oder Hundebiscuit Agar mit einer dünnen Schicht Holz- Späne/Mehl bzw. Pferdedung. Das bringt einiges an Nährstoffen mehr für die Lieben!


Der Austernseitling(Pleurotis Ostreatus) auf MEA (mit Buchenmehl). Ca. 10 Tage alt. Es handelt sich um eine 120ml Schale.


Das Judasohr(Aricularia Auricula Judae) in einer 80ml Schale mit MEA Holz nach ca. 11Tagen.


Eine 120ml Schale mit Shiitake(Lentinula Edodes) auf Holz- MEA. Ebenfalls 11 Tage alt. Er kriecht schon den Rand hoch, wird bald Zeit für die Roggenbrut.(morgen oder übermorgen)


Eine 80ml Schale mit dem glänzenden Lackporling(Ganoderma Lucidum) in Japan 'Reishi', in China 'Ling-Zhi' genannt. Auf Holz MEA ca. 10 Tage alt. Kurios, aber auf den Schalen ist der Reishi verglichen mit dem Shiitake oder Austern echt langsam, in Roggenbrut wird er schon 'schneller' und auf Holz ist er der Schnellste meiner Holzbewohner. Auf Petrischale wird das Mycel schnell sehr fest und elastisch. Nach der halben Schale (noch 1-3 Tage) fängt das er dann an typisch bräunlich zu werden. Manchmal hab ich etwas Mühe das elastische Gewebe dann zu schneiden bei Beimpfung. Der Knubbel links war ein Stück Agar, das vom Inokulum abgefallen war und dort ausgeflaumt war. Jetzt haben sich die beiden natürlich verbunden. (Daher auch das nicht ganz 100%ig radiale Wachstum)


Hier haben wir den Igelstachelbart (Hericium Erinaceus) auf einer 80ml Schale. Sieht dem Reishi sehr ähnlich, fast dieselbe Art Mycelwachstum. Schale ist ebenfalls 10 Tage alt.


Roggenbrut des Austernseitlings. Wächst sehr dicht &wattig, ausserdem unglaublich rasant. Hier schon nach 10 Tagen komplett durchgewachsen und zum Impfen in pasteurisiertes Stroh bereit.


Dieses Glas ist Roggenbrut des Judasohr. Sehr dünn flaumig ist das auch nach jetzt über 3 Wochen(!), 1-2 Wochen warte ich aber noch mit dem Impfen. Ist wirklich sehr langsam auf Roggen und wird nicht fest weiss.


Ähnlich dem Judasohr ist auch die Shiitake Brut sehr dünn wachsend auf Roggen. Auch Holzzusatz in der Brut hat nicht so sehr geholfen, dass er dichter wächst. Typisch ist, dass einige Stellen feste weiss werden, das Gesamtsubstrat aber flaumig bleibt. Ach ja, auch diese Kultur ist bereits 3 Wochen alt! Und wartet noch 1-2 bis zur Impfung!


Wenn Ihr jetzt denkt, hey, die Reishi Brut hier ist doch auch nur flaumig. Klar, stimmt, obwohl der obere Teil, da wo der Roggen Malzschlieren am Glas zurücklässt nach dem kräftigen (siehe oben)Schütteln, schon sehr weiss geworden ist. Dieses Glas ist aber auch erst 10 Tage alt! Noch 7-10 Tage, dann geht der in Brut und ist völlig weiss, die Körner kleben dann auch nicht mehr am Glasrand! Eigenartiger Wise dauert es auf Roggenbrut länger bis er dann typisch braunes Mycel ausbildet, meist im oberen Glasteil.


Hier haben wir einen 3 Wochen alten Egerling. Der braune Champignon hat wirklich seeehr feines Mycel, daher dauerts schon mal länger mit dem Durchwachsen. Ich züchte den Champingon auf Roggen plus 20gr. feuchten Pferdedung. Klappt prima.


Dies ist 14 Tage alte Brut des Igelstachelbarts. (Hericium Erinaceus)


Und dann haben wir da noch die Speisemorchel, die wirklich ganz besonderes Mycel hat! (Morchella Esculenta) Diese Brutmischung ist übrigens versehentlich verwechselt worden. Es befindet sich die Champignon typische Pferdedung Beigabe mit drin. Freut sich die Mrochel aber eher drüber! Brut ist 14 Tage alt.

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Hier meine neuesten Brut Mischungen, Angaben plus 1/4 Teelöffel gips. (440er Gläser etwas weniger) ACHTUNG: Ich habe seeehr trockenen Roggen, also sind unten genannte Angaben nicht zwangsläufig die beste Wahl!!!

- 440ml Schraubglas mit 80gr. Roggen, 130ml Wasser

- 720ml Schraubglas mit 120gr. Roggen, 185ml Wasser (Gurkengläser/hohe Apfelmusgläser von Aldi/Lidl, die Billigsten!)

Von Weck Gläsern oder Einmachgläsern hab ich mich komplett 'getrennt', da diese Bakterien durch die größere Menge des Roggens und mangelnden Vollverschluss beim Schütteln extrem anziehen. Muss ja nicht sein.

Bei den Mengen kann man den Inhalt noch ausreichend gut schütteln. Das ist nämlich sehr wichtig, ich hatte öfter schon zu volle Gläser und die Brut liess sich nicht ordentlich verteilen, wuchs somit schlechter an. Ich bevorzuge das einmalige Schütteln nach dem Inokulieren, das erspart einem Kontaminationen mit Bakterien, die dann beim späteren Schüttlen häufig ins Glas geraten.